Antennen

HDLA Loop HDWA Whip Weitere Antennen

HDLA Loop


HDLA Loop Antenne

Die HDLA ist eine Loop-Antenne von 0,01 bis 55MHz mit hervorragenden Empfangseigenschaften.
Hier ist alles Wichtige beschrieben: www.activeloop.de
(Anmerkung: Das Foto zeigt außer der HDLA-Loop auch eine HDWA auf der Mastspitze, mehr dazu weiter unten.)

Loops bringen bei kleinen Abmessungen ein sehr gutes SNR, d.h. das Verhältnis zwischen Nutzsignal und Störungen/Rauschen. Doch der Pegel ist sehr gering, ein Verstärker ist notwendig. In der Konstruktion dieses Verstärkers liegt die eigentliche Kunst, denn die schwachen Signale über den ganzen Frequenzbereich gleichmäßig und rauscharm zu verstärken, ohne unerwünschte Effekte wie z.B. Intermodulationen, ist technisch sehr anspruchsvoll. Selbst die Fernspeiseweiche muss hohe Anforderungen erfüllen, um Störungen fernzuhalten.

Genaugenommen kauft man mit der HDLA nur den Antennenverstärker und die DC-Weiche. Die Konstruktion der eigentlichen Loop und deren Aufhängung obliegt dem DXer selbst. Also nichts für reine "Steckdosenamateure". So kann man diese Spitzenantenne zum erschwinglichen Preis bekommen und gleichzeitig die Mechanik den eigenen Bedürfnissen anpassen. Im Internet sind etliche Anregungen zu finden, hier stelle ich meine Ausführung vor.

Entwickelt wurde die HDLA von den beiden Mitgliedern des Forums www.dx-unlimited.de HorstM und DirkN. In diesem Forum sind viele Detail-Infos zur HDLA zu finden. Ich bekam eine der ersten HDLA-Versionen direkt aus der Werkstatt von Horst und Dirk. Diese baute ich im Dachstuhl auf mit ein paar Metern Draht als Loop. Den Empfänger angeschlossen und ich hatte das Gefühl, die Sonne ginge auf. Gegenüber der Drahtantenne - ebenfalls unter Dach - die alle elektrischen Störungen wie ein Staubsauger anzog, lieferte die HDLA viel bessere Ergebnisse, von Kurzwelle bis hinunter zu Langwelle und VLF. Parallel dazu stieg ich in die SDR-Technik ein und freute mich, eine Antenne mit breitbandig gutem Empfang zu haben, ohne irgendetwas abstimmen oder umschalten zu müssen.

Das bemerkten auch viele andere OMs, die HDLA verkaufte sich immer besser. Das überstieg die Möglichkeiten der Hobbywerkstatt von Horst und Dirk, weshalb sie Fertigung und Vertrieb der HDLA in die Hände von Charly Hardt und seinem "Technischen Klubdienst der ADDX" legten. Dadurch entstand wohl bei manchen der Eindruck, Charly Hardt sei der Entwickler der HDLA (er druckte ja seinen Namen recht groß auf das Gehäuse.....), doch dem ist nicht so. 2014 verstarb Charly nach schwerer Krankheit. Der Vertrieb der HDLA wurde von Henry Mohr www.hwmohr.de übernommen, der auch vorher schon mit Charly Hardt zusammenarbeitete.

Mit der Zeit wuchs bei mir der Wunsch, eine Außenantenne zu installieren. Die Störungen im Stromnetz nehmen zu, indoor oder in unmittelbarer Hausnähe sind sie besonders stark. Auch wenn man die eigenen Geräte im Haus relativ störungsarm hält, über das Netz kommt der Dreck aus der Nachbarschaft und wird von den eigenen Elektroleitungen wieder abgestrahlt. Loop-Antennen sind zwar nicht so empflindlich dafür, doch auch nicht völlig immun! So suchte ich eine gut geeignete Stelle im Garten, möglichst weit weg vom Haus. Mit einem batteriebetriebenen Empfänger sondierte ich die Lage, und fand tatsächlich eine Stelle in der Ecke des Gartens, wo der Empfang wesentlich ruhiger ist. Wegen der Größe des Grundstücks zwar nur 5-6m vom Haus entfernt, aber viel besser als indoor. Noch weiter vom Haus entfernt wäre besser, aber man muss mit dem leben, was man hat.

HDLA Loop Antenne
An der Stelle betonierte ich ein verzinktes Stahlrohr aus dem Antennenbau etwa 1m tief in den Boden. Daran befestigte ich den eigentlichen Antennenmast aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Man bekommt diese Stangen u.a. bei ebay als Zeltstangen/Tarnnetzstangen der Bundeswehr oder unter anderen Bezeichnungen. Sie sind ca. 1,30m lang und können ineinander gesteckt werden. Ich verwendete 4 Stück, so daß die HDLA ca. 4-5m über dem Boden hängt. Diese Höhe mit 4 Stangen ist m.M. noch ohne Abspannung machbar, jedenfalls hat das Gebilde bereits einige schwere Stürme gut überstanden. Bei mehr als 4 Stangen würde ich eine zusätzliche Abspannung empfehlen. Die vier Elemente habe ich noch miteinander verklebt, so sind sie gegen Verdrehen gesichert.

Die HDLA-Verstärkereinheit habe ich in ein Kunststoffgehäuse aus der Haushaltsabteilung eingebaut. Zwar ist die HDLA prinzipiell wetterfest, doch zusätzlicher Schutz kann nicht schaden. In diesem Gehäuse findet gleich eine Mantelwellensperre Platz, sie besteht aus einem dicken Ferritring, durch den das Koaxkabel RG58 mehrmals gewickelt ist. Die eigentliche Loop habe ich aus ca. 10mm starkem Aludraht gebaut. Er wird z.B. als Blitzableiter oder zur Erdung von Solaranlagen verwendet. Es war zufällig ein Rest bereits in Rollenform verfügbar, so konnte die Loop mit 1m Durchmesser leicht hergestellt werden.

Seit Inbetriebnahme der Außenantenne erfreue ich mich an einem recht guten Empfang. SAQ auf 17,2kHz, die Neumayerstation in der Antarktis auf 14MHz, Mittelwellenstationen aus Afrika, SSTV-Signale aus Übersee uvm. konnte ich damit empfangen. Natürlich ist ein Empfangserfolg auch eine Frage des Funkwetters und des richtigen Zeitpunkts, doch nur mit dem Draht unter Dach hätte ich viele Stationen nicht oder nur sehr gestört empfangen.

Benötigt man für solch eine Loop einen Rotor? Kommt darauf an. Die Loop, senkrecht montiert, hat in der horizontalen eine gewisse Richtwirkung, aber nur relativ und auf tieferen Frequenzen. Im Prinzip bietet sie Rundumempfang, mit 2 ausgeprägten Minima, wenn das Signal auf die Breitseite der Antenne trifft. Darum peilt man mit Loopantennen auch nicht auf Maximum, sondern auf Minimum. Mit diesem Effekt hat man z.B. auf Mittelwelle die Möglichkeit, eine störende Station durch Drehen der Loop auszublenden. Allerdings wird dieser Effekt oberhalb der Mittelwelle immer schwächer, ein Drehen der Loop bringt auf Kurzwelle kaum etwas.

Damit wäre die Frage schon beantwortet: Wer auf tieferen Frequenzen das letzte Quentchen aus der Antenne herausholen will, und ausgesprochene Mittelwellen-DXer, profitieren von einem Antennenrotor. Ansonsten kann man die Loop ohne größere Einschränkungen ohne Rotor betreiben. Ich habe mich für die Montage ohne Rotor entschieden: Der Mast kann einfacher konstruiert sein, es ist kein weiteres Kabel erforderlich und es werden Kosten gespart. Ein anständiger Rotor kostet mehr als die HDLA. Ich habe es bis jetzt nicht bereut, und kann im Zweifelsfall ja auf die HDWA oder einen Dipol umschalten.



HDWA / Mini-Whip


Seit Jahren begeistert eine kleine, günstige Antenne die DXer-Welt: Die Mini-Whip vom holländischen OM PA0RDT. Es handelt sich dabei um eine E-Feld Antenne, sie spricht besonders auf die elektrische Komponente des elektromagnetischen Feldes an. Das Empfangssignal einer nur ein paar Quadratzentimeter großen Kupferfläche wird verstärkt und die Impedanz an das 50 Ohm Kabel angepasst. Fertig. Simpel, oder? Doch das Prinzip hat es in sich, denn für so wenig Aufwand und damit geringe Kosten bekommt man kaum etwas besseres. Selbst das bekannte Online-SDR der Uni Twente arbeitet mit einer Mini-Whip-Antenne.

Bei aller Euphorie muss man auf die Anfälligkeit der Antenne gegenüber elektrischen Störungen hinweisen. Im Haus oder in Nähe elektrischer Installationen wird sie wenig Freude machen. Die meisten "Man-made"-Störungen wirken sich auf das elektrische Feld aus. Eine Montage an einem störungsarmen Ort ist damit Pflicht.

HDWA Whip Antenne HDWA Whip Antenne

































Die beiden bereits oben erwähnten OMs Horst und Dirk haben die Mini-Whip überarbeitet und ihnen ein modernes elektronisches Design verpasst:

- Aktueller HF-Transistor mit besseren Werten
- Layout in SMD-Technik und korrekter Groundplane
- Arbeitspunktstabilisierung des Eingangs-FETs
- Überspannungs-Schutz
- Filterung der Versorgungsspannung

Siehe: www.activeloop.de/html/hdwa.html

Ich habe die HDWA in ein kurzes Stück Abwasserrohr eingebaut, als eigentliches Antennenelement verwende ich einen Metallstab von ca. 30cm Länge. Im Gehäuse wurde auch gleich eine Mantelwellensperre untergebracht: Einige Windungen RG174 über einen grossen Ferritringkern gewickelt.

Damit mache ich gute Erfahrungen. Die HDWA (wie alle Mini-Whips) bringt besonders auf den unteren Bändern Mittel-, Lang- und Längstwelle erstaunlich hohe Signalpegel. Natürlich ist die ganze Kurzwelle damit empfangbar. Ob der Störabstand besser ist als bei anderen Antennen hängt vom Standort ab.

Gerade in Punkto Verbesserung des Störabstands diskutieren die Gelehrten immer noch: Muss der Mast aus nichtleitendem Material sein? Sollte der Schirm des Antennenkabels geerdet werden? Und wenn ja, direkt an der Antenne oder erst am Boden? Ist eine Mantelwellensperre sinnvoll? Wenn ja, direkt an der Antenne oder erst am Boden? Da verschiedenste Meinungen und Erfahrungen kursieren, hilft nur eins: Ausprobieren.

Ich lasse meine Ausführung so wie sie ist, A/B-Vergleiche sind mir zu zeitaufwendig. Zu 95% verwende ich beim Empfang die HDLA Loop, doch die HDWA Mini-Whip ist eine sinnvolle Ergänzung.

Stören sich die Loop und die Whip gegenseitig, da sie bei mir so nahe beieinander aufgebaut sind (siehe Bild oben)? Schwer zu sagen. Theoretisch wäre es besser, die beiden Antennen räumlich weiter voneinander zu trennen. Doch wie schon gesagt: Man muß mit dem leben, was man hat. A/B-Vergleiche sind mir zu zeitraubend, außerdem könnte ich weder die Loop noch die Whip an einem besseren Standort aufbauen. Bis jetzt ist nichts Negatives direkt aufgefallen, darum bleibt die Konstruktion so.




Weitere Antennen für DXer


Auch diese Antennen können für DXer interessant sein:

Loops:

- ALA1530
- ALA100
- Bonito MegaLoop ML060
- Active Antenna Amplifier nach LZ1AQ


Whips:

- Boni-Whip

Da die Links der entsprechenden Shops sich oft ändern, geben Sie die Bezeichnung bitte in eine Suchmaschine ein. Die meisten Modelle sind direkt in Deutschland zu beziehen.